Lebensraumroute Burgberg

Unverwechselbar streicht Ihnen im Buchenwald der intensive Duft des Bärlauches entgegen, wenn Sie sich im Frühjahr auf den Weg zum Burgberg machen. Die Buchen scheinen sich noch im Winterschlaf zu befinden, nur hier und da ist ein grüner Schimmer in den Baumkronen zu entdecken. Zwischen den kahlen Stämmen jedoch überzieht bis in den Mai hinein ein weißer Bärlauchblütenteppich den Erdboden. An anderen Stellen mischen sich weißer und roter Lerchensporn, Buschwindröschen, Veilchen oder Scharbockskraut dazu. Die Wiesen am Hang sind mit gelben Schlüsselblumen übersät. Die bunte Vielfalt verzaubert die Wälder und Wiesen im Frühjahr. Aber auch in den anderen Jahreszeiten können Sie auf dem Burgberg allerlei Außergewöhnliches entdecken!

Der natürlicherweise vorkommende Wald des Burgberges ist etwas ganz Besonderes. Überwiegend im Besitz der niedersächsischen Landesforsten beherbergt der so genannte Kalkbuchenwald für die Natur eine hohe Vielfalt und Anzahl an seltenen und gefährdeten Pflanzen und Tieren. Entlang der Feldwege und an den Waldrändern wachsen Trockengebüsche und blütenreiche Krautsäume.

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Die ausgeprägten Muschelkalkvorkommen im Untergrund ließen auf dem Burgberg in der Vergangenheit durch menschliche Nutzung anstelle des natürlichen Buchenwaldes ein Gebiet mit ausgedehnten Kalkmagerrasen entstehen. Vor allem auf den südexponierten Hängen bildeten sich durch die geringe Erdkrumenauflage auf dem Kalkgestein, dem schnellen Wasserabfluss durch den klüftigen Gesteinsuntergrund und der intensiven Sonneneinstrahlung sehr trockene Standorte aus. Traditionell wurden solche schlecht zu bewirtschaftenden Hänge noch bis weit in das 20. Jahrhundert mit Ziegen und Schafen beweidet. Auf den genannten Kalkmagerrasen entstand eine vielfältige, hoch spezialisierten Pflanzen- und Tierwelt, die geprägt ist von bunten Kräutern und Orchideen. Der kulturhistorisch gewachsene, offene Südhang des Burgberges mit seinen Kalkmagerrasen ist daher heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Auch Geschichte ist auf dem Burgberg erlebbar. Der Name des Berges stammt von der ehemaligen Burganlage der Grafen von Everstein. Die Burganlage bestand aus zwei Teilen, die auf den Bergen Großer- und Kleiner Everstein errichtet wurden. Beide Anlagen wurden auf künstlich eingeebneten Bergkuppen errichtet und waren zusätzlich zu den Burgmauern durch Wall und Graben am steilen Burghang befestigt. Auf dem Großen Everstein sind noch einige Mauerreste erhalten. Die Anlage der „Burg Everstein auf dem Burgberg“ wird 1226 erstmalig erwähnt.

Auf dem Kamm des Burgberges steht ein Turm, mit dessen Hilfe im letzten Jahrhundert die schnellste Form der Nachrichtenübermittlung möglich war. Die Telegraphenlinie, schon 1790 vom französischen Ingenieur Claude Chappe erfunden, wurde als königlich preußische optische Telegraphenstation auf dem Burgberg in den Jahren 1832/33 eingerichtet und war bis 1849 in Betrieb.

Film: Lebensraum auf Kalkböden / Burgberg

Downloads

Hier können Sie den aktuellen Flyer und GPX-Daten zur Lebensraumroute downloaden. Mit GPX-Daten können Sie Ihr GPS-Gerät "füttern" und die Route bequem ablaufen.